Beweidung von Streuobstwiesen
Ein Pilotprojekt in Kehrig
Beweidung schafft Artenvielfalt
Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Streuobstwiese naturnah zu pflegen und dadurch die Artenvielfalt zu erhöhen:
– die Wiese per Balkenmäher oder Sense mähen
– man lässt sie von Weidetiere beweiden
Um die Artenvielfalt in Wildblumenwiese zu fördern müssen diese extensiv bewirtschaftet werden. Das Mähen sollte abschnittsweise und möglichst mit einem Balkenmäher oder einer Sense durchgeführt werden. Im Anschluss lässt man das Mahdgut ein paar Tage liegen, damit zum einen der Samen aus den Fruchtständen reifen und herausfallen kann und zum anderen haben etliche Insekten dann die Möglichkeit in angrenzende Bereiche zu wandern. Das Einsammeln und Abtransportieren des Mahdguts verhindert eine Überdüngung der Wiese.
Eine weitere Möglichkeit ist die Beweidung mit Weidetieren. Diese Art der Bewirtschaftung bietet viele Vorteile. Man kann selbst kleinste Bereiche, abgesichert mit einem Elektrozaun, ohne großen Aufwand beweiden.
In diesem Jahr haben wir die Möglichkeit erhalten, unsere Streuobstwiese am Siegenpfad/Monrealerstraße mit drei Schafe von März bis Oktober zu beweiden.
Wir bekommen von einem benachbarten Schafhirten drei Schafe zur Verfügung gestellt, um die Wiese abschnittsweise zu beweiden.
Dazu wird zuvor der Bereich zum Feld mit einem festen Zaun abgesichert. Um eine so genannte „Mosaikmahd“ bei der immer nur einzelne Abschnitte gemäht werden zu gewährleisten, wird zusätzlich ein mobiler Zaun eingesetzt. Dieser wird dann je nach „Mähgeschwindigkeit“ der Schafe in den nächsten Bereich versetzt.
So kann sich jeweils der nicht beweidetet Teil der Wiese artenreich entwickeln und bietet vielen Insekten, Vögeln und Kleinsäuger einen vielfältigen Lebensraum.
Damit es den Schafe auch bei Regen und starker Hitze gut geht, benötigen sie einen Unterstand.
Dazu werden von uns drei mobile Schafställe aufgebaut, die bequem per Hand umgestellt werden können. Das Material dazu wurde uns von Hans-Josef Keiffenheim gestiftet, der die Unterstände gemeinsam mit Andreas Fuhrmann und Helmut Becker unentgeltlich gebaut hat.
Ein ganz großes DANKESCHÖN dafür!