Vereint Artenvielfalt schaffen 2021
Gemeinschaftsprojekt
Die Aktion „Vereint Artenvielfalt schaffen“ war erfolgreich
Nach mehrmaliger Terminverschiebung aufgrund den Corona-Vorschriften, konnte Ende Mai 2021 mit den ersten Arbeitsschritten begonnen werden. Bei herrlichem Sonnenschein wurde zuerst eine Fläche von etwa 60 qm an der Mehrzweckhalle aufgeraut. Diese Arbeit konnte mit dem Bagger erledigte werden. Im nächsten Arbeitsschritt wurden Tuffsteine geschnitten, behauen und als niedrige Trockenmauer verbaut. Die Steine dazu sind zum Teil Mauersteine alter Häuser aus der Region, die wir bei einem Recycling-Baustoffhandel ganz in der Nähe erwerben konnte. Einen Großteil der Steine wurde uns von Freunden geschenkt. Ganz herzlichen Dank dafür! Das hat uns riesig gefreut.
Nachdem die Trockenmauer saß, wurde das entstandene Beet zum Teil mit dem zuvor gelockertem Material wieder gefüllt. Zusätzlich ergänzten wir das Ganze noch mit mineralisches Substrat und einer Schicht Grünschnittkompost. Da es sich bei der neuen Anlage um ein Magerbeet handelt, ist es wichtig dafür nährstoffarmes Material zu verwenden.
Auf solchen mageren Beeten wachsen die meisten heimischen Wildstauden. Häufig findet man hier viele selten gewordene Kräuter und Stauden, die für Wildbienen und andere Insekten besonders wertvoll sind. Von diesen hitzeresistenten Pflanzen gibt es eine große, wunderbare Vielfalt, die einen vollsonnigen Platz bevorzugen.
Um Wildbienen und Insekten noch zusätzliche Nistmöglichkeiten zu bieten, wurde das Beet zum Schluss noch mit Steinhaufen und Totholz ausgestattet. Eigentlich sollte dieses besser Lebensholz und nicht Totholz heißen, da sie zu den lebendigsten Lebensräumen in unserer Natur zählen.
Viele Insekten, die auch in unseren Gärten vorkommen, profitieren davon, ob als Nahrung, Versteck oder Baumaterial. Arten wie die gewöhnliche Löcherbiene, die blauschwarze Holzbiene die gemeine Goldwespe, der Goldrosenkäfer oder der gemeine Widderbock sind vom Totholz abhängig oder können darauf nur schlecht verzichten. (Quelle: www.nabu.de/umwelt)
Alle Bienenarten sind in der Wahl ihrer Nistplätze mehr oder weniger hochspezialisiert. Es ist daher von entscheidender Bedeutung für die Verbreitung einer Bienenart, ob und in welcher Häufigkeit geeignete, nämlich artspezifische Nistplätze zur Verfügung stehen.
Daher ist eine große Auswahl von Nistmöglichkeiten wichtig.
Wildbienennester findet man auch in der Erde, in
Pflanzenstengeln, an Steinen und Mauerritzen oder auch in
leeren Schneckenhäusern. (Quelle: www.wildbienen.info)
Im eigenen Garten lässt sich also vieles gestalten, um Wildbienen
und Insekten einen Lebensraum zu schaffen. An dem Magerbeet
an der Mehrzweckhalle kann man schon bald beobachten, wie
aus einer toten Schotterfläche ein artenreicher Lebensraum
entsteht. Und das mit nur wenigen Änderungen.
Gemeinsam einen solchen Lebensraum zu gestalten hat bei dieser Aktion besonders viel Spaß gemacht. Alle Helfer waren mit Freude dabei, die Fläche in ein Wildbienenparadies zu verwandeln.
Mit diesem Projekt haben wir am bundesweiten Wettbewerb „Wir tun was für Bienen“ teilgenommen und tatsächlich den 3. Platz in der Kategorie „Kommunale Flächen“ belegt. Wir sind mächtig stolz auf diese besondere Auszeichnung.
Dieser Wettbewerb findet jährlich statt und jeder kann dabei mitmachen, egal ob als Privatperson, Kommune, Firma, Verein oder als Schule oder Kindergarten findet. Je mehr Menschen daran teilnehmen und um so zahlreicher die blühenden, naturnahen Flächen werden, umso effektiver werden wir etwas gegen den Klimawandel erreichen.
Der Wettbewerb startet in diesem Jahr am 01. April und bis zum 31.Juli kann man seinen Ideen freien Lauf lassen.
Viele Informationen, Tipps und Bezugsquellen dazu findet bei „Wir tun was für Bienen“: